Laut Ökonomen muss die chinesische Regierung angesichts der kontinuierlich schwachen industriellen Aktivität mehr aktivere Maßnahmen zur Beschleunigung des Wachstums und Erhöhung der Beschäftigung ergreifen.

Die von der chinesischen Volksbank am Wochenende angekündigte zweite Senkung des Zinssatzes in weniger als vier Monaten koinzidierte mit der Bekanntmachung des Purchasing Managers Index (PMI) im Februar, der von einem 28-monatigen Tief von 49,8 im Januar geringfügig auf 49,9 gestiegen war.

Lian Ping, Chefökonom der Bank of Communications, sagte, ein Erhalt des Wachstums gelte mittlerweile als die wichtigste Aufgabe für die politische Führung.

Wegen Erwartungen, nach denen die US-Notenbank ihre Zinssatzerhöhung bis in die zweite Jahreshälfte verschieben würde, habe China auch die Satzsenkung früher als erwartet umgesetzt.

Ökonomen zufolge wird Beijing in der ersten Jahreshälfte eine proaktivere Rolle spielen, wobei noch mehr für die regierungsgeleiteten Investitionsprojekte eingesetzt und mehr Stimulierungsmaßnahmen für private Investoren und Konsumenten eingeleitet werden könnten.

Der PMI im Februar liegt noch unter der Mittelgrenze von 50, was eine schrumpfende Produktionsindustrie demonstriert.

Manche Ökonomen vermuten, dass Chinas BIP im ersten Jahresquartal auf weniger als 7 Prozent sinken könnte. Die chinesische Volksbank, die staatliche Zentralbank, kündigte am Samstag eine Senkung des Referenzzinssatzes um 25 Basispunkte an. Danach könnten der einjährige Darlehens-Satz auf 5,35 Prozent und der einjährige Spareinlagensatz auf 2,5 Prozent zurückgehen.

Liu Ligang, Chefökonom der ANZ Bank in China, erklärte, China habe bereits eine neue Runde der geldpolitischen Lockerung gestartet. Eine weitere Reduktion des Spareinlagensatzes von 25 Basispunkten könnte später in diesem Jahr erfolgen.

Darüber hinaus könnte laut Liu der Bank-Mindestreservesatz im laufenden Jahr weiter um 100 Basispunkte sinken.

Einige Ökonomen sorgen sich darum, wie ein gelockerter Geldfluss tatsächlich genutzt wird.

Wang Tao, Chefökonomin der UBS AG in China, sagte, Kreditwachstum unterscheide sich von Investitionen ins Anlagevermögen und dem BIP-Wachstum. Dies habe bei vielen Skepsis über seine tatsächlichen Auswirkungen auf das Wachstum ausgelöst.

Sie fügte hinzu, die Regierung sollte die Reform zur Steuersenkung beschleunigen und die Behördendienstleistungen für Unternehmen optimieren.